Christoph gehört bei der EDAG PS (Production Solutions) zu den Spezialisten für die Entwicklung von interaktiven Visualisierungslösungen. Sein Team entwickelt Virtual-Reality- (VR) und Augmented-Reality-Applikationen (AR) für die Produkt- und Produktionsentwicklung. Sie unterstützen Kunden mit individuellen Visualisierungslösungen um digitale und damit nicht sichtbare Objekte sichtbar, erlebbar und greifbar zu machen, beispielsweise um Roboter ohne vorhandene Hardware virtuell programmieren zu können.
Sein Erfolgsrezept? „Ich bin neugierig und technikbegeistert“, sagt er mit blitzenden Augen, „außerdem habe ich viel Geduld und ein Händchen für Menschen.“ Seit über zehn Jahren leitet er ein Team von Software-Entwicklerinnen und -Entwicklern, ein Team, das er selbst mit aufgebaut hat und in dem er sich sichtlich wohl fühlt. Entscheidend ist dabei für ihn, dass nicht nur technisch, sondern auch menschlich die Chemie stimmt: „Das Miteinander passt hier einfach, viele der Auszubildenden wurden übernommen. Wir fühlen uns fast so wie gute Freunde, die meisten der Kolleginnen und Kollegen sind Gamer, Computerspiele sind also ein verbindendes Thema.“
Wichtig für ihn: Viele der Kolleginnen und Kollegen oder “viele seines Teams” spielen nicht nur gerne, sondern lieben es auch, sich in Dinge reinzuknien und in der Freizeit zu programmieren: „Sie haben den Drang, auch mal selbst was zu machen und arbeiten sich dann rein und bauen für ihre eigenen Spiele neue Levels.“ Das ähnliche Mindset im Team ist verbindend und aus Christophs Sicht förderlich für die gute Zusammenarbeit. „Es macht sehr viel Spaß mit dieser Truppe zu arbeiten“, sagt er strahlend.
Christoph ist gelernter Mediengestalter, Fachrichtung Medien-Operating, und hat sich schon sehr früh, als selbst das Internet noch jung war, mit modernen Technologien und mobilen Geräten wie Tablets beschäftigt. „Darüber bin ich zu EDAG PS gekommen und dann in die Programmierung gerutscht, weil damals auch alle innerhalb der Industrie ganz neu mit Tablets gearbeitet haben“, erinnert er sich. Neue Technologien faszinieren ihn nach wie vor.
Was ihn schon so lange bei der EDAG PS hält, sind die immer neuen technischen Herausforderungen und die Vielfalt der Aufgaben: „Wir arbeiten für verschiedenste Branchen wie Halbleiter, Automobilkonstruktion, Medizintechnik, Elektronikherstellung und andere Industriebereiche“. Die Liste ist lang, die Kombination von Elektronik und Visualisierung reizt Christoph besonders. Probleme beseitigen ist für ihn Motivation und innerer Antrieb zugleich. Ein gutes Beispiel ist dafür der „VR Paintshop“ – ein Produkt, das er mit seinem Team für einen Automobilherstellenden entwickelt hat. Dabei geht es um virtuelles Lackiertraining.
Der Kunde hatte ein Problem, er war händeringend auf der Suche nach ausgebildeten Lackiererinnen und Lackierern, die es am neuen Standort in Mexiko jedoch nicht gab. Die Lösung: Ein Training mittels einer speziellen VR-Anwendung. Der sogenannte „VR-Paintshop“entstand undist bis heute eines seiner Lieblingsprojekte: „Bei diesem Projekt haben wir eine echte Lackierpistole so umgebaut, dass man sie in Virtual Reality als Eingabegerät, als Controller nutzen und somit virtuell lackieren lernen kann, erklärt Christoph.“ Der Vorteil am virtuellen Lackieren ist, dass man weder Bauteile noch Lack im Training braucht, das schont die Umwelt und den Geldbeutel. „Das Schöne daran, man kann es so oft wiederholen, wie man will und kann mit dieser Anwendung gleichzeitig mehrere Auszubildende schulen.“ Das Unternehmen konnte dank dieser neuen Entwicklung seinen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden in kurzer Zeit decken. Die Anwendung ist so erfolgreich, dass sie inzwischen von EDAG als eigenes Produkt vertrieben wird.
Innovationen zu entwickeln, gehört für Christoph zum Alltag. Nicht selten steht man da zu Beginn wie der „Ochs vorm Berg“, gibt er unumwunden zu: „Die besonderen Herausforderungen liegen häufig in der Hardware, die wir bekommen, das ist oft keine Standard-Hardware, wenn wir im Prototypen-Umfeld tätig sind, also etwa innovative Eingabegeräte wie ein rundes Touchfeld fürs Auto oder so.“ In solchen Fällen muss man sich also erst mal etwas für die Bedieneroberflächen überlegen und seine Kreativität spielen lassen:„Kann man das als Drehrad benutzen, funktioniert das überhaupt? Das ist schon immer wieder eine neue Herausforderung, aber die macht mir auch sehr viel Spaß. Ich mag Neues!“
Christophs Begeisterung ist ansteckend. Und so überrascht es nicht, dass er auch zu Hause gerne mit seinem privaten 3D-Drucker immer wieder an neuen Projekten bastelt. Er hat einfach Spaß daran, Dinge zu verbessern, die im Alltag unnötig Probleme bereiten. So hat er eine Mute-Taste für Online-Meetings und einen Ständer für seine Kopfhörer entwickelt: „Mein AirPods-Case habe ich immer wieder bei mir zu Hause gesucht, also habe ich mir gedacht, da konstruierst du dir einen kleinen Ständer und druckst ihn mit dem 3-D-Drucker aus, und jetzt steht mein AirPods-Case immer an derselben Stelle in der von mir entwickelten Halterung“, erzählt er lächelnd. Das Ganze mit integriertem Ladekabel, versteht sich.